Fairtrade

Fairtrade – das bedeutet fairer Handel in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Die Produkte des fairen Handels, z.B. Kaffee, Kakao, Obst und Handwerksprodukte stammen oft aus s.g. Entwicklungsländern.

 

  • Ökonomischer Standard ist ein Mindestpreis, der die Kosten einer nachhaltigen Produktion decken soll. Mit kostendeckenden Preisen können die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten verbessert werden, somit wird Fairtrade oft als Strategie zur Armutsbekämpfung gesehen. Neben den fairen Preisen für die Produzenten, bekommen die Produzenten-Organisationen eine zusätzliche Zahlung, die Fairtrade-Prämie. Diese ist dafür bestimmt und macht es möglich, dass in gemeinsame Projekte, wie z.B. in den Bau einer Schule oder einer Wasserversorgung investiert wird. Langfristige Handelsbeziehungen bieten den Produzenten Sicherheit und falls nötig eine Vorfinanzierung vor der Ernte, so dass Investitionen auch unabhängig vom Ernteertrag und von finanziellen Engpässen möglich sind.
  • Zu den ökologischen Standards gehören das Verbot bestimmter Substanzen (z.B. bei Pestiziden) und gentechnisch veränderter Organismen und die Forderung nach einem umweltschonenden Anbau. Zusätzlich wird der zertifizierte Bio-Anbau mit einem Bio-Aufschlag gefördert.
  • Die sozialen Standards verbieten illegale Kinderarbeit und Diskriminierung, die Produzenten erhalten Versammlungsfreiheit und Gemeinschaftsprojekte werden gefördert. Ganz wichtig sind die verbesserten Arbeitsbedingungen, so gibt es z.B. eine kostenlose ärztliche Versorgung für die Arbeiter oder vertraglich geregelten Mutterschutz. Das Verbot des Einsatzes von bestimmten Pestiziden trägt nicht nur zum Umweltschutz, sondern auch zum Gesundheitsschutz der Arbeiter bei.

 

Dass ein Produkt aus fairem Handel stammt, erkennt man am Fairtrade-Siegel. Fairtrade Labelling Organizations International (FLO e.V.), eine NGO, entwickelt die Fairtrade-Standards und vergibt das Siegel. Die Standards werden durch ein unabhängiges Kontrollsystem nach ISO 65, der internationalen Qualitätsnorm für Zertifizierungsstellen überprüft. In Deutschland kennen 58% der Konsumenten Fairtrade, und die meisten davon vertrauen dem Siegel. Trotzdem gibt es auch einige kritische Ansichten gegenüber Fairtrade. Häufig wird die fehlende Transparenz der Preiszusammensetzung bei Fairtrade-Produkten kritisiert. Der Verbraucher kann auf den ersten Blick nicht erkennen, welchen Anteil am Mehrbetrag, den er im Vergleich zu konventionellen Produkten bezahlen muss, die Produzenten erhalten, und welcher Anteil den Einzelhändlern zugute kommt oder Verwaltungskosten der Fairtrade-Organisation deckt. Jedoch sind die von Fairtrade gezahlten Mindestpreise im Internet jedem öffentlich zugänglich und die genaue Preiszusammensetzung erfährt der Verbraucher im Supermarkt auch nicht bei anderen Produkten.

Grundsätzlich sollten bei Nahrungsmitteln regionale Produkte stets die erste Wahl sein. Aber bei Produkten wie Kaffee oder Kakao, die man zwangsläufig aus fernen Ländern kaufen muss, sind Fairtrade-Produkte eine gute Wahl. Denn die ökologischen Fairtrade-Standards tragen zum globalen Klimaschutz bei. Studien belegen, dass über 80% der Emissionen, die ein Nahrungsmittel verursacht, auf den Anbau zurückzuführen sind und nur ca. 10% auf den Transport.

Die Produzenten, meist Kleinbauern leiden unter den Folgen der von Industrieländern verursachten Klimaerwärmung. In Uganda z.B. ist die Kaffeeproduktion stark betroffen. Auf Grund geringerer Niederschläge geht die Blütenbildung und damit der Ertrag zurück. Die Kleinbauern profitieren trotzdem vom fairen Handel, denn in Kooperativen zusammengeschlossen, ist es ihnen leichter möglich, ihre Anbauweise dem Klima anzupassen.

Wer also beim Einkaufen darauf achtet fair gehandelte Produkte zu kaufen, trägt dazu bei, Missbrauch an Mensch und Umwelt zu vermindern. Drittschäden werden präventiv verhindert. Darum erhalten verantwortungsbewusste Konsumenten bei Greensurance® Ökopunkte bei der Haftpflichtversicherung.