RECS-Zertifikate

Mit der Einführung des RECS (engl. Renewable Energy Certificate System), auch RECS-System genannt, des Zertifikatssystems für erneuerbare Energien, wurde in 15 europäischen Ländern im Jahr 2002 ein Markt für den Handel von Grünstromzertifikaten (engl. Renewable Energy Certificates (RECs), Green tags, Renewable Energy Credits, oder Tradable Renewable Certificates (TRCs) geschaffen. Die im Endverbrauchermarkt bestehende faktische Gleichstellung von RECS-Zertifikaten mit einer Ökostrom-Provenienz erlaubt den Stromanbietern die Vermarktung von Ökostrom ohne dessen physischen Erwerb und Einspeisung. Das RECS-System wird von Verbraucherschützern und Energieexperten kritisiert, weil es ermöglicht, Atom- oder Kohlestrom in Ökostrom Grüner Strom umzuetikettieren. Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen empfehlen, bei der Auswahl eines Ökostrom-Anbieters darauf zu achten, welche Versprechen der Anbieter mit dem Ökostromangebot verbindet. In Deutschland verzichten unter anderem Greenpeace energy und die Naturstrom AG auf den Einsatz von RECS-Zertifikaten, Lichtblick und EWS benutzen sie „lediglich als technisches Nachweissystem, also als Register“. Die mit dem Grüner Strom Label ausgezeichneten Anbieter (Naturstrom, energreen u. a.) dürfen keine RECS-Zertifikate verwenden, während das Ok-Power Label (Lichtblick, Naturenergie, Vattenfall, Stadtwerke) RECS-Zertifikate zulässt – das Öko-Institut, die deutsche Ausgabestelle (issuing body) für RECS-Zertifikate, ist eines der drei Gründungsmitglieder des ok-power Labels.
(siehe Einkaufsratgeber – Technik und Strom)